La Sella-Ronda - Hochalpenstraßen

Dolomites - La Sella-Ronda
Kurven und Steigungen auf rund 95 Kilometern

Also mal ganz ehrlich: Sechs ausgewachsene Alpenpässe auf einer Strecke von nur 95 Kilometern - wo gibt es das sonst noch? Nirgends. Ein solch verdichtetes Fahrerlebnis bieten einfach nur die Dolomiten. Da kommt der Puls kaum zur Ruhe, da kommt man mit dem Kurvenzählen kaum mehr mit, da werden die Bremsscheiben heiß. Sechsmal den Pass rauf und runter, sechsmal ein Maximum an Spitzkehren, aber auch sechsmal phantastische Ausblicke.
Klare Sache: Die Sella-Runde ist eines der Hightlights der Dolomiten.
 
Start in Arabba auf 1.600 Metern Höhe. Knappe zehn Kilometer weiter wartet das Pordoijoch. 2.239 Meter hoch. Wer nach 33 Kehren den Pordoisattel erreicht, ahnt, weshalb dieser Pass für die meisten Biker die Nummer eins in der Dolomiten ist. Alle Kehren sind rund zu fahren und schön übersichtlich. 27 Serpentinen später nimmt uns das Fassatal auf. Im Gegensatz zur sportlichen Pordoi-Besteigung ist die nun folgende Auffahrt zum 2.214 Meter hohen Sella-Sattel eine eher ruhige Angelegenheit. Sightseeing heißt das Motto. So dicht kommt man an den senkrechten Wänden des Sella-Stocks nie mehr vorbei. Es tut sich ein herrliches Panorama auf: Felsklötze der Sella, Zinnen des Langkofels und das ewige Eis der Marmolada. 
 
Weiter zum Grödner Joch. Die Überquerung dieses 2.121 Meter hohen Passes ist eine Härteprüfung für Mensch und Maschine. Ein Test für jedes Fahrwerk. Und zwar weil die Spitzkehren sehr spitz sind und der Belag extrem schlecht ist. Die lange Abfahrt hinab nach Corvara geht anschließend ganz schön in die Arme.
In Corvara biegen wir nach rechts ab und nehmen uns den 1.875 Meter hohen Campolongo-Pass vor. Die einsame Passhöhe ist weitaus weniger frequentiert als die übrigen Pässe der Sella-Runde, bietet aber einen der schönsten Blicke auf die Marmolada.
In Arabba links ab Richtung Falzarego (2.105 Meter). Das bedeutet neun Kilometer Fahrspaß pur. 17 runde und saubere Kehren warten auf uns. Oben geht es weiter hinüber zum 2.192 Meter hohen Valparolapass. Wir überqueren seine typische Felswüste und stürzen uns dann in die kurze, aber knackige Abfahrt nach Stern. Über den Campolongo gelangen wir zurück nach Arabba, und der Kreis der Sella-Ronda hat sich geschlossen.
 
Kurz-Check
Region:
Höhe:
Länge:
Reisezeit:   
Maut:
Anspruch: 
Südtirol (Italien)
2.214 m über NN
ca. 95  km
Mitte Juni bis Anfang Oktober, Tagestour
z. Zt. keiner
Mittelschwere Tour für Biker mit Gebirgserfahrung.
Man sollte seine Maschine in Spitzkehren sicher beherrschen.
Pordoi und Falzarego sind auch für Anfänger geeignet.
 
Motorrad-Hotel
Hotel Evaldo Arabba
I-32020 Livinallongo
Tel. 0039 (0436) 79109
Fax 0039 (0436) 79358
Während der Sommermonate ist das Drei-Sterne-Haus fest in Bikerhand.
Kein Wunder, das urgemütliche Hotel liegt im Herzen der Dolomiten.
Für das Motorrad gibt es eine extra Garage, Sauna und Whirlpool warten
auf den Fahrer. In den in Holz gehaltenen Zimmern fühlt man sich sofort wohl,
das Essen verdient einen Stern. Die Preise sind zivil, für jeden Geldbeutel
ist etwas dabei.


Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Motorrad-Reiseführer "Lust auf Dolomiten",
erschienen für DM 16,80 im Highlights-Verlag http://www.highlights-verlag.de/