Nordschwarzwald - Tagestour Landkarte  Karte zeigen (38 KB)

Nördlicher Schwarzwald - von wegen düster
Kurvige Straßen, vorbei an liebevoll restaurierten Fachwerkbauten, alten Mühlen und Sägewerken, lauschigen Plätzchen zum Einkehren und Kaffeetrinken. Die Hauptrouten durch den nördlichen Schwarzwald bieten dem Motorradfahrer einiges, nur eines garantiert nicht: Einsamkeit. Dieser Tourentipp entfernt sich deshalb von den Touristenkolonnen der großen Straßen und lädt ein zum kurvigen Vergnügen auf nicht minder wildromantischen Nebenstrecken.

Ausgangspunkt der Tagestour ist Freudenstadt, zu dessen besonderen Sehenswürdigkeiten der zentral gelegene, riesige Marktplatz, der größte Deutschlands übrigens, zählt. Die Tour führt zunächst auf der B 28 in Richtung Pfalzgrafenweiler, schlägt sich jedoch schon nach wenigen Kilometern auf wunderschöne und kaum befahrene Kleinstraßen.

So geht es vorbei an der idyllisch gelegenen Nagold-Talsperre nach Besenfeld. Dort folgt die Route kurz der "Schwarzwald-Bäderstraße" und führt nach circa drei Kilometern ins Tal der Großen Enz. Eine ausgefallene Alternative zum Biken bietet sich in Poppeltal: Hier steht Deutschlands größte Riesenrutschbahn aus Edelstahl. Mit einem Sessellift werden kleine Schlitten in die Höhe befördert, die von oben durch fünf Steilkurven wieder ins Tal sausen. Das Vergnügen, das übrigens nur im Sommer möglich ist, nimmt freilich ein wenig Zeit in Anspruch.

Wer statt dessen lieber einen Kaffee trinken will, fährt die Route auf einer Bilderbuchstrecke weiter Richtung Baden-Baden und findet bald auf der Terrasse der Burg Eberstein ein lauschiges Plätzchen mit einer wunderschönen Aussicht auf die dichten Mischwälder des Murgtals um Gernsbach.

Auf dem nächsten Abschnitt, an Baden-Baden vorbei in Richtung Forbach, kommen Lenkimpuls-Freaks voll auf ihre Kosten. Man fahrt nun auf der "Roten Lache" - so nennen die Einheimischen ein Kurvengeschlängel durch sonnendurchfluteten lichten Mischwald. An einigen Stellen schimmert zudem der typische Rotsandstein des Nordschwarzwalds durch.

Weiter geht es durchs Murgtal auf der Schwarzwald-Tälerstraße, von wo die Route aber bald wieder abzweigt, um vorbei am malerisch gelegenen Schwarzenbach-Stausee und dem Fleckchen Herrenwies auf die berühmte Schwarzwald-Hochstraße zu wechseln. In rund 1000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel bietet sich hier eine grandiose Aussicht, die für die etwas anspruchslose und oftmals Tempo 70 geregelte Streckenführung entschädigt.

Wer auf der Schwarzwald-Hochstraße weiterfährt, vorbei an der Hornisgrinde, dem mit 1170 Metern höchsten Berg des Nordschwarzwaldes, gelangt an den Mummelsee. Um ihn ranken sich allerhand Legenden von Geistern und geheimnisvollen Wasserwesen. Aber keine Angst: Man kann hier unbedenklich Rast machen, am Ufer promenieren und sogar den Tretbootverleih in Anspruch nehmen. Empfehlenswert ist aber auch, kurz vor der Hornisgrinde von der Hochstraße abzufahren und auf den gewohnt kurvigen Nebenstrecken einen tieferen Abstecher ins Badische zu machen: Die Winzerorte Sasbachwalden, Kappelrodeck und Seebach sind mit ihren Fachwerkbauten nicht nur schön anzuschauen, hier kann man auch auf kulinarische Entdeckungsreise gehen.

Zum "Nachtisch" gibt es einige Meter weiter eine köstliche Aussicht auf der Schwarzwald-Hochstraße, dann steht wieder Nebenstrecken-Fahrspaß auf dem Programm: Kurz vor Kniebis macht die Route einen größeren Abstecher und schlängelt sich durch Bad Rippoldsau, vorbei am Burgbach-Wasserfall nach Wolfach. Zwischen Hausach und Gutach, direkt an der B 33 Richtung Villingen-Schwenningen, lädt das größte Freilichtmuseurn des Schwarzwalds bis 17 Uhr zum Besuch: der Vogtsbauernhof, Sechs Häuser samt Einrichtung aus dem 16. bis 18. Jahr- hundert sind hier originalgetreu zu besichtigen und geben einen Eindruck vom recht rauen Alltag der Holzfäller, Köhler und Flößer - ein willkommener Ausgleich zur allgegenwärtigen Schwarzwaldromantik". Über Alpirsbach und Loßburg führt der Rückweg nach Freudenstadt, wo man sich zum Abschluss des Tages am arkadengesäumten Marktplatz noch ein Eis gönnen kann - vielleicht sogar einen "Schwarzwald-Becher".

Sonstiges
Ideal:

Nostalgisch:

Reizvoll:
Im Nordschwarzwald finden Motorradfahrer wenig
befahrene variantenreiche Strecken.
Die Strecke führt vorbei an schmucken Dörfern
und restaurierten Schwarzwaldhäusern.
Atemberaubendes Panorama gibt es nicht nur
auf der Schwarzwald-Hochstraße.

Kurz-Check
Streckenlänge:
Kartenmaterial:
Weitere Infos:
ca. 270 km
Aral Freizeitkarte Blatt 20 und 23
Touristik Nördlicher Schwarzwald e.V.
Postfach 10 06 66
75106 Pforzheim
Tel. (07231) 17929
Fax (07231) 357691

Motorrad-Hotel
Silence Hotel Waldsägmühle
(Mitglied Motorbike Hotels)
72285 Pfalzgrafenweiler-Kälberbronn
Tel. (07445) 85150
Fax (07445) 6750

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